Alexander „The Flash“ Flemming triumphiert beim World Ping Pong Masters

Ein perfektes Wochenende für den deutschen Clickball-Sport

„Game, Set and Match to Alexander Flemming“. Noch während die Schiedsrichterin die letzten Worte zum Finalspiel vor laufenden TV-Kameras kommentierte, riss „The Flash“ bereits taumelnd vor Freude die Arme triumphierend nach oben. Geschafft, endlich geschafft. Der Fluch von verlorenen Finalspielen auf der Insel ist gebrochen. Alexander Flemming vom TV Hilpoltstein ist neuer Champion der World Ping Pong Masters. Neben dem prestigeträchtigen Titel, gab es noch ein stolzes Sümmchen von 25.000 US Dollar für den Sieger.

Das Masters-Finale war die Neuauflage des letzten WM-Finals vor ziemlich exakt einem Jahr. Dauerrivale Andrew „King of Ping“ Baggaley hatte erneut zum Stelldichein geladen. Doch irgendetwas schien dieses Mal anders zu sein als in den vielen Matches zuvor. Im späteren Interview bestätigte The Flash, dass er dieses Mal noch etwas aggressiver als sonst die Rückhandseite des Engländers unter Dauerfeuer nehmen wollte. Die Taktik zahlte sich aus. Punkt um Punkt, Satz um Satz ließ Alex seinen Gegner spüren, dass er heute nur als Sieger den Centrecourt verlassen würde. Ein letztes Aufflammen Baggaley’s gab nach zwei Auszeiten im dritten Satz. Es dauerte ein paar Bälle bis Alex zu seinem nahezu fehlerfreien Dauerbeschuss der Rückhandseite zurückfand. Selbstredend das es zwischendurch auch einmal in der Vorhand einschlug [grins]. Wenn es läuft, dann läuft es. Am Ende nahm das Finale einen unerwartet klaren Ausgang mit 3:0. Baggaley, den man stets als fairen Sportsmann erlebt, gratulierte Alex zu dessen Superleistung und erkannte neidlos an, dass er dieses Mal der Bessere war und verdient gewonnen hat.

Der überragende Triumph allein würde schon reichen, um von einem perfekten Clickball-Wochenende aus deutscher Sicht zu sprechen. Weitere Highlights gab es aber bereits in den Runden zuvor zu bestaunen. Hier waren es die Clickball-Debütantin Sabine „Miss Blizzard“ Winter und Genia „Goldfinger“ Milchin die ganz wesentlich zum perfekten Clickball-Event beigetragen haben. Goldfinger musste sich als einziger deutscher Teilnehmer durch die Qualifikationsrunde kämpfen. Hier wartete kein geringerer als der sehr unbequem und sicher spielende Kristof Zhakar aus Ungarn. Das 2:0 ließ bereits erahnen, was wenige Stunden später seine überragende Fortsetzung fand. Im Achtelfinale bekam es Genia mit dem dreifachen Clickball-Weltmeister Maxim Shmyrev zu tun. Spieler, Betreuer und Organisatoren vor Ort soweit die unzähligen Zuschauer an den Geräten zu Hause rieben sich mehrfach die Augen. Sie staunten alle, wie Goldfinger dem Favoriten aus Russland nicht den Hauch einer Chance ließ und ihn 3:0 regelrecht abfertigte. Das war ganz sicher eine der beiden Sensationen in der Runde der letzten 16.

Die zweite Sensation trug ebenfalls die Farben Schwarz, Rot, Gold und hört auf den Kampfnamen „Miss Blizzard“. Sabine Winter rechnete sich selbst allenfalls Überlebenschancen aus. An einen Sieg wagte da noch niemand zu glauben. Als einzige Frau im Teilnehmerfeld schauten alle gespannt, wie sie sich wohl anstellen würde. Die Unerfahrenheit und Nervosität waren unübersehbar im ersten Satz ihrer gerade erst begonnenen Clickball-Karriere. Mit zunehmender Spieldauer gewann Miss Blizzard immer mehr an Selbstvertrauen. Und schon im zweiten Satz gab es die erste Neuerfahrung: Sudden Death Ball beim Stand von 14:14. Der nächste Punkt entscheidet über den Satzgewinn. Ein Punkt, der Sabine in Erinnerung bleiben wird, 15:14! Und weil das so gut funktionierte, wiederholte sich das Drama erneut beim 14:14 im dritten Satz. Und wieder 15:14 Satzgewinn. Und plötzlich war sie zum Greifen nah – die Überraschung, Sieg im ersten Spiel und der mögliche Einzug ins Viertelfinale. Die endgültige Entscheidung vertagte sich noch bis in den fünften Satz und dann gab es kein Halten mehr. Premierenauftritt geglückt. Einzug unter die besten Acht des Turniers. Der helle Wahnsinn.

Das gab es bis dahin noch nie bei einem der weltweit ausgetragenen Clickball-Topveranstaltungen. Gleich drei Deutsche im Viertelfinale, darunter zwei sensationelle Siege im Achtelfinale durch Goldfinger und Miss Blizzard und natürlich die Krönung durch The Flash zum Champion.

Clickball-Herz, was willst du mehr! Clickball-Deutschland, was wollen wir mehr? Wir wollen auch wieder an die Tische. Wir wollen auch wieder zum Schläger greifen und das Sandpapier zum Glühen bringen bis der Stempel vom Ball nicht mehr zu sehen ist. Wir wollen wieder Turniere spielen und wir wollen die Siege und Niederlagen wieder gemeinsam feiern. Aber, wir sind auch vernünftig. Wir alle wissen, dass es unter den momentanen Bedingungen einfach nicht möglich ist. Also üben wir uns in Geduld, clickern auf den Küchen-, Sofa- und Esstischen in unseren eigenen vier Wänden und werden noch sehr häufig an dieses perfekte Clickball-Wochenende vom 23./24. Januar 2021 zurückdenken.

Euer Clickball-Team.

Bleibt alle gesund.